Ein Viertel mit dörflichem Charakter
Pigneto liegt östlich des historischen Zentrums von Rom, direkt hinter der Porta Maggiore. Dieses Viertel bewahrt einen kleinstädtischen Charme mit niedrigen Häusern von ein bis zwei Stockwerken und erstreckt sich nach Osten in vielfältigere Bereiche mit Wohnhäusern aus den 1960er-Jahren und einfachen Wohnanlagen.
Das Herz des Viertels wird von zwei großen Verkehrsachsen begrenzt: der Via Prenestina im Norden und der Via Casilina im Süden, die gemeinsam ein belebtes Dreieck bilden.
Die Eröffnung der U-Bahn-Stationen Pigneto und Malatesta auf der Linie C im Jahr 2014 erleichterte die Verbindung zum Stadtzentrum und steigerte die Attraktivität des Viertels. Diese zunehmende Erreichbarkeit markiert jedoch auch den Beginn einer Gentrifizierung, mit steigenden Mieten und dem Aufkommen gehobenerer Geschäfte.
Ein pulsierendes soziales und nächtliches Leben
Seit Anfang der 2000er-Jahre zieht Pigneto eine junge Bevölkerung an, darunter Künstler, Studierende und Intellektuelle, die das soziale Gefüge wiederbeleben. Diese Dynamik geht einher mit einer ausgeprägten ethnischen Vielfalt, mit Gemeinschaften aus verschiedenen Kontinenten.
Das Viertel beherbergt zahlreiche Treffpunkte: Bars mit handwerklich gebrautem Bier, Underground-Clubs, preiswerte Restaurants, unabhängige Buchhandlungen wie Bookish oder Tuba, Vereine sowie kulturelle Räume wie das Theater Hamlet, Diamante oder das Kino Nuovo Cinema Aquila, das 2011 nach Jahren des Verfalls wiedereröffnet wurde. Die Via del Pigneto, die teilweise Fußgängerzone ist, bündelt diese Einrichtungen und beherbergt auch einen morgendlichen Frischmarkt, ganz in der Nähe von Secondhand-Kleidungsständen.
Ein proletarisches und künstlerisches Erbe
In der Nachbarschaft zum studentischen Viertel San Lorenzo teilt Pigneto eine Arbeitergeschichte und eine Vergangenheit des antifaschistischen Widerstands, besonders aktiv während des Mussolini-Regimes. In den 1950er- und 1960er-Jahren inspirierte dieses ehemalige römische Randgebiet bedeutende Filmemacher. Pier Paolo Pasolini drehte hier Szenen von Accattone (1961), während Luchino Visconti und Dino Risi realistische Kulissen für ihre Werke fanden. Heute zeugen Wandmalereien, etwa von Blu in der Via Fanfulla da Lodi, von diesem kreativen Erbe.
Karte des Viertels Pigneto
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